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Neues Fahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Stockach Abteilung Stadt

Pünktlich zum 11.11 konnte eine Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Stockach den neuen Gerätewagen Logistik (GW-L2) abholen. Das Fahrzeug wurde bei dem österreichischen Aufbauhersteller Walser nach dem vorgegebenen Lastenheft zusammengebaut. Als Fahrgestell dient eine 340 PS starke MAN Grundkonstruktion welche einen Radstand von 450cm aufweist. Um auch außerhalb der Stadt die volle Einsatzfähigkeit abzudecken, ist der Gerätewagen Logistik mit Allrad ausgestattet.
Wie der Name bereits verrät ist das Fahrzeug für Logistikaufgaben ausgelegt. Somit ist es ein klassisches Nachrückefahrzeug und mit einer flexiblen Ladefläche ausgestattet. Das Fahrzeug kommt hauptsächlich bei Unwettereinsätzen (Hochwasser/Sturm), Großschadenslagen und Gefahrguteinsätzen zum Einsatz. Gerade bei größeren Einsätzen soll es möglich sein, große Mengen von Gütern auf der Ladefläche zu transportieren. Ein klassisches Einsatzszenario wäre das transportieren von Sandsäcken bei einem Hochwasser. Das Fahrzeug könnte auf der Ladefläche bis zu 9 Paletten voll Sandsäcken transportieren. Das Beladen ist entweder über die an dem Fahrzeug befindliche Hebebühne am Heck möglich oder über das Dach. Das Dach wurde so konstruiert, dass sich die Plane zur Seite schieben lässt. Dieses erhöht die Flexibilität dieses multifunktionalen Fahrzeuges. Neben dem Transport von Nachschubgütern ist das Fahrzeug außerdem immer mit Standard Rollcontainer ausgestattet. Jeder der neun verladenen Rollcontainer hat auf dem Gerätewagen eine spezielle Aufgabe. So gibt es Rollcontainer speziell für Gefahrgutunfälle, Unwettereinsätze oder Großbrände.
Um das Fahrzeug zu be- und entladen ist auf dem Fahrzeug Platz für sechs Feuerwehrleute(Staffel). Um den neuen Gerätewagen zu steuern wird mindestens der C Führerschein benötigt, denn mit 16t zulässigem Gesamtgewicht hat der halbautomatisch getriebene LKW ein erhebliches Gewicht.

Neben dem nachträglichen Versorgen von Spezialgeräten an der Einsatzstelle fährt der Gerätewagen außerdem bei der Feuerwehr Stockach bei Verkehrsunfällen mit. Der GW-L2 ist immer mit Absperrmaterialen in den Seitenfächern beladen. Gerade auf der Autobahn hat er mit Heckwarneinrichtung eine besondere Aufgabe. Da dieses Fahrzeug in der Regel als letztes anfährt und die Verkehrssicherung aufbaut, sehen heranfahrende Autofahrer dieses als erstes. Sollte dabei ein LKW- oder PKW-Lenker nicht aufpassen fährt dieser ungebremst in eine Einsatzstelle. Somit dient der GW-L2 zusätzlich als Aufprallschutz um auf den Straßen die Retter vor möglichen Folgeunfällen zu schützen. Auch wenn ein solches Szenario bei der Feuerwehr Stockach glücklicherweise noch nie vorkam, so ist es beruhigend zu wissen das ein schweres Fahrzeug die Unfallstelle zusätzlich absichert.
Das Fahrzeug ersetzt den davor genutzten Gerätewagen Transport (GW-T) welcher im Jahr 1990 unter eigener Planung umgerüstet wurde. Das Fahrzeug welches nicht mehr den technischen Anforderungen gerecht wird, wurde damals als gebrauchter Getränkelaster in Berlin gekauft. In Stockach wurde dieser in Eigenleistung zu einem Transportfahrzeug für die Feuerwehr umgerüstet und unterstütze seither bei zahlreichen größeren Einsätzen die Feuerwehr.

Sobald die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stockach auf das Fahrzeug eingewiesen sind wird diese in Dienst gestellt. Dieses erfordert bei dem 230 000€ teuren Fahrzeug inklusive Beladung einen zusätzlichen Schulungsaufwand, welche die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Stockach zusätzlich aufnehmen.
Ein solch komplexes Sonderfahrzeug gibt es nicht standartmäßig zu kaufen. Für die Realisierung eines so aufwendigen Projektes hatte sich eine Planungsgruppe aus 8 erfahrenen Feuerwehrleuten gebildet, welcher die Realisierung geplant und begleitet hatten. Die Planung begann bereits im Jahr 2014 und der Gemeinderat segnete das Projekt im letzten Quartal des Jahres 2015 ab.